Wirtschaftspolitik in Krieg und Inflation 2022

22.April, Tag 57 im Krieg.

Der Krieg Russlands in der Ukraine ist auch Krieg gegen das Europäische Wirtschaftssystem. Die Auswirkungen der Kriegskosten, und auf die Preise im Landwirtschafts und Energiesektor wirbeln die Wirtschaft Europas wieder kräftig durcheinander.

Die Inflation ist der nächste grosse externe Schock in 2022. Nun schon der 11. seit 2008, der grossen Finanzkrise, dann die Euro Krise, der Syrien-Krieg, der Ukraine-Krieg mit der Zeitenwende der Krim-Annexion seit 2014, der Flüchtlingskrise 2015, dem Brexit und dem Trump-Schock von 2016, und der COVID-Pandemie und jetzt eben der großer Krieg mit Russland seit dem 24.2.2022, der neuen Zeitenwende.

Wenn man Fukushima von 2011 und die Klimakrise, sprich die Energiewende dazu nimmt, kann man getrost von 10 Megakrisen sprechen die Europa erschüttern seit 2008. Und trotzdem funktioniert Europa. Unsere Institutionen funktieren. Millionen wollen nach Europa, weil innerhalb von EU und NATO-Europa, Sicherheit und Wohlstand herrscht. Und wir lernen aus jeder Krise und sind aus jeder Krise besser aufgestellt herauskommen.

Die nächste Krise zeichnet sich schon ab, die Inflation. Wie sollen wir nun den Krieg mit Russland gewinnen, der Ukraine helfen, die Energiewende stemmen und den Wiederaufbau der Ukraine finanzieren und Wiederbewaffnung Europas schaffen, was alles viel Geld kosten wird, und gleichzeitig die Inflation in den Griff bekommen?

Mehr Geld drucken und mehr gemeinsame Schulden, die Zinsen niedrig halten und solche Aufgaben stemmen, das muss doch die Inflation anheizen. Was ist daher der beste Policy Mix um alle diese Aufgaben zu stemmen und die Inflationsgefahr zu bannen?

  1. Die EU-Erweiterung auf 37 ist die Antwort.
  2. Die Euro-Erweiterung auf die ganze EU und alle Beitrittsländer.
  3. Die Ausdehnung der EU Zollunion und Währungs-Partnerschaft mit der Türkei und Azerbaijan und Zentralasien im Rahmen der EAP neu.
  4. Der schnelle Abschluss der 10 EU-Handelsverträge mit USA, Mercosur, Afrikanischen Union, ASEAN, Indien, Indonesien, Australien, Neuseeland, Pakistan und dem Gulf Cooperation Council.
  5. Der gemeinsame Arbeitsmarkt für alle Europäer sofort offen für alle in EU 37.
  6. Schelle Erweiterung von OECD und WTO für die, die Teil der Freien Welt sind.
  7. Gemeinsame EU VAT von 20% in der ganzen EU 37.
  8. Einheitliche Lohn-, Einkommens- und Unternehmenssteuer 20% Einheitssatz, EU und OECD weit. Entlastung von Arbeit und Leistung, mehr Kaufkraft.
  9. Energie-Boykott von Russland auf Dauer, aber Nutzung von EU-Atomenergie, Europäischer Kohle für Verstromung mit EU-Umweltstandards aber Ausstieg aus fossiler Energie im Haushalt und Transport und massiver Ausbau erneuerbarer Energie.
  10. Gemeinsame EU-Schulden von 1,5 Billionen Euro zur Finanzierung der EU-Erweiterung, des Krieges und des Wiederaufbaus, der Wiederbewaffnung Europas und der resultierenden Kosten aus Energie, Krieg und Krisen.

So können die Kosten des Kriegs und der Reformen über die Zeit und auf alle Europäer umgelegt werden. So kann durch einen großen Binnenmarkt mehr Wohlstand geschaffen werden. So kann durch mehr Offenheit Europas für Güter und Menschen mehr Wohlstand geschaffen werden. Das macht Europa stark und reich um alle diese Schocks und Kosten abzufedern. Die Antwort ist Europa, mehr Offenheit für Güter und Menschen im einem starken, verteidigungs bereiten und bewaffneten Europa, offen für die Welt und erfolgreicher Partner aller die bereit sind für Handel und Frieden, aber auch in der Lage, den Krieg mit Russland zu gewinnen.

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Über den Autor:

Gunther Fehlinger, Development Consultant.

Lebte von 2016 bis 2020 in Kyjiw. Nun wohnhaft in Wien.

https://twitter.com/GunterFehlinger