Ukraine will deutsche "Marder"-Schützenpanzer direkt bei Rheinmetall kaufen

Die Ukraine beabsichtigt, deutsche Infanterie-Kampffahrzeuge des Typs "Marder" direkt vom Hersteller Rheinmetall zu kaufen.

Ukraine will deutsche "Marder"-Schützenpanzer direkt bei Rheinmetall kaufen
Foto: panzer-fahren.net

Das berichtet die DW unter Berufung auf die "Bild am Sonntag" (BamS). Demzufolge beabsichtigt das Maschinenbauunternehmen, bis Ende des Jahres 35 der Schützenpanzer (BMP) nach Kyjiw zu liefern.

Zunächst bot Rheinmetall laut BamS der Bundeswehr an, sofort kampfbereite Marder an die Ukraine zu übergeben und zusätzliche Ausrüstung zu liefern. Dem widersprach jedoch das Bundesverteidigungsministerium. Gleichzeitig hat das Ministerium den Zustand der Schützenpanzer und die Notwendigkeit ihrer Inspektion und Wartung nicht bewertet.

Darüber hinaus habe Rheinmetall Ende März Verteidigungsministerin Christine Lambrecht aufgefordert, 4 Millionen Schuss Munition für die Schützenpanzer zu kaufen und in die Ukraine zu schicken, aber das Unternehmen habe keine Antwort erhalten, so die Zeitung.

Die Position des offiziellen Berlins wurde vom ukrainischen Botschafter in Deutschland, Andriy Melnyk, kritisiert. Die Bestätigung der Informationen über die fehlenden Inspektionen der Ausrüstung durch das Verteidigungsministerium würde einen Skandal bedeuten, sagte der Diplomat gegenüber BamS. Russlands Krieg gegen die Ukraine dauert schon anderthalb Monate, aber Berlin habe immer noch "keine Eile", sagte Melnyk.

Laut der Zeitung „Welt am Sonntag“ erhielt Kyjiw auch ein Angebot von einem anderen deutschen Waffenlieferanten. "Welt am Sonntag" zufolge hat Krauss-Maffei Wegmann angeboten, 100 Panzerhaubitzen des Typs "PzH 2000" in die Ukraine zu schicken, und das Angebot wurde der Bundesregierung vorgelegt. Die erste Tranche könne 30 Monate nach Vertragsunterzeichnung geliefert werden, also frühestens in der zweiten Jahreshälfte 2024, und die vollständige Lieferung werde frühestens 2027 abgeschlossen sein, schreibt die Zeitung weiter.

Zuvor hatte Bundesverteidigungsministerin Lambrecht gesagt, Deutschland habe bereits die Grenze der Waffenlieferungen der Bundeswehr an die Ukraine erreicht.