Tschernihiw droht Blockade

Die Menschenrechtsbeauftragte der Werchowna Rada [ukrainisches Parlament] Ljudmyla Denyssowa erklärte, dass die Stadt Tschernihiw nach den Angriffen der russischen Armee am Rande einer Blockade stehe.

Tschernihiw droht Blockade
Foto: ukrinform.ua

Der Stadtrand sei vollständig bombardiert worden und die Vororte zu 60%.

Dies schrieb die Ombudsfrau bei Facebook.

Die ganze Stadt sei ohne Strom. Deswegen gebe es kein Wasser. Nur wenige Menschen haben noch funktionierende Gasleitungen in ihren Wohnungen.

„Reparaturarbeiten sind wegen des ständigen Beschusses unmöglich. Die meisten Einwohner von Tschernihiw, die in der Stadt sind, machen Feuer in ihren Höfen, um Essen darüber oder darin zu zubereiten. Unter ständigem Beschuss", betonte Denyssowa.

Sie betonte, dass die kritische Infrastruktur der Stadt zerstört worden sei. Für die Reparatur von Strom- und Wärmenetzen seien Ersatzteile, Werkzeuge u.ä. notwendig.

Die Ausfahrten von Tschernihiw Richtung Kyjiw seien komplett vermint.

Darüber hinaus machte Denyssowa deutlich, Folterungen von Zivilisten durch russische Truppen sei nichts anderes als Genozid am ukrainischen Volk. Sie verwies dabei auf die UN-Völkermordkonvention  „Übereinkommen über die Verhütung und Bestrafung des Völkermordes“ und die Strafe für dieses Verbrechen.

Iryna Wereschtschuk, Vizeministerpräsidentin und Ministerin für Reintegration der vorübergehend besetzten Gebiete teilte ihrerseits mit, derzeit werde über Öffnung von Fluchtkorridoren in der Region Tschernihiw verhandelt. Allerdings wurde entschieden, dass dies zu gefährlich sei im Moment.