Poroschenko: Ukrainische Armee hat gezeigt, dass keine NATO-Truppen benötigt werden, sondern deren Waffen
Wenn die Ukraine 80 Kampfflugzeuge, 100 neue Panzer und 400 gepanzerte Mannschaftstransporter bekäme, würde sich die Situation an der Front komplett ändern. Das sagte der frühere Präsident Petro Poroschenko gegenüber Polsat News.
Poroschenko betonte, dass die ukrainische Armee gezeigt habe, dass keine NATO-Truppen, sondern nur deren Waffen benötigt werden.
Laut Poroschenko befindet sich ein Teil dieser Ausrüstung in der Tschechischen Republik, der Slowakei, Bulgarien, Rumänien und Polen. „Bitte unterstützen Sie die Ukraine“, sagte er in Richtung der NATO-Mitglieder.
Poroschenko begrüßte auch das Treffen des US-Präsidenten Joe Biden in Polen mit dem ukrainischen Außen- und Verteidigungsminister. Er erklärte, dass die Ukraine auf Biden, Polen, die NATO und die Europäische Union setze.
Der fünfte Präsident betonte, dass derzeit noch russische Panzer in der Nähe von Kyjiw stationiert sind und die Stadt regelmäßig Luftalarm auslöst. "Wir sind im Krieg. Wir haben jede Stunde einen Luftalarm. Zehn oder zwanzig Raketen trafen Kyjiw bereits, darunter auch zivile Ziele“.
Gleichzeitig wies Poroschenko darauf hin, dass die Ukrainer keine Angst vor Putin haben, weil sie auf ihrem eigenen Land sind und eine große Motivation zum Kämpfen haben.
„Das ist unser Land. Das sind unsere Kinder. Unsere Eltern, unsere Familien. Das ist unsere Zukunft. Russische Soldaten hingegen haben keine Motivation. Sie verstehen nicht, warum sie hier sind. Deshalb werden wir gewinnen. Gemeinsam, Schulter an Schulter. Mit unseren polnischen, europäischen, NATO- und amerikanischen Partnern“.
Auch hält Poroschenko einen Kompromiss mit Wladimir Putin für unmöglich: „Er will, dass wir sterben, und wir wollen leben. Er ist der Feind, weil er unsere Staatlichkeit nicht anerkennt, er will uns unsere Zukunft nehmen. Aber das ist noch nicht alles, denn er hasst den Westen, er hasst Polen, er hasst generell die Polen. Er hasst unser ganzes System von Regeln und Werten. Er ist verrückt“.
Auf die Frage, ob der russische Präsident Atom- oder Chemiewaffen einsetzen werde, sagte er, es sei unmöglich vorherzusagen. Wenn Putin das jedoch getan hat, sollte er wissen, dass er keine "Überlebenschance" haben wird.
„Es könnte ihn aufhalten, denn jetzt greift er ukrainische Kernkraftwerke an, und die nukleare Verschmutzung kennt keine Grenzen. Das KKW-Saporischschija ist zehnmal stärker als Tschernobyl, aber das hat sie nicht aufgehalten. Deshalb müssen wir ihn aus der Ukraine vertreiben. Wir müssen vereint sein“, so Poroschenko.
Der fünfte Präsident glaubt zudem, dass es überhaupt keinen Krieg in der Ukraine geben müsste und Putin schon vor vielen Jahren hätte gestoppt werden können. „Wenn die Ukraine 2008 in Bukarest zur NATO eingeladen worden wäre, wenn wir der NATO 2013 oder 2014 beigetreten wären, wäre diese Aggression nicht passiert“, sagte Petro Poroschenko.