Europäische Leader warnten Selenskyj vor Trump: „Sei vorsichtig!“

Europäische Leader wie Merz und Macron warnten Selenskyj kurz vor seinem Trump-Treffen: „Sei vorsichtig!“ Sie rieten, bei territorialen Zugeständnissen nicht zu weit zu gehen und alles schriftlich festzuhalten – aus Skepsis vor zu schnellen US-Kompromissen.

Europäische Leader warnten Selenskyj vor Trump: „Sei vorsichtig!“
president.gov.ua

Stellt euch vor: Es ist Ende Dezember 2025, Donald Trump ist wieder Präsident der USA, und die Welt fiebert einem möglichen Friedensdeal für die Ukraine entgegen. Präsident Wolodymyr Selenskyj steht kurz vor einem entscheidenden Treffen mit Trump in Mar-a-Lago – doch hinter den Kulissen läuft ein dramatisches Telefonat ab. Europäische Spitzenpolitiker organisieren eine Videokonferenz und geben Selenskyj einen klaren Rat: Sei vorsichtig mit Trump!

Das enthüllt ein brisanter Bericht des Spiegels, basierend auf einer englischsprachigen Protokollnotiz dieser geheimen Runde. Die Konferenz wurde am 27. Dezember vom deutschen Bundeskanzler Friedrich Merz einberufen – nur einen Tag vor Selenskyjs Gespräch mit Trump.

Was rieten die Europäer genau?

Friedrich Merz: Er betonte, Selenskyj solle Wege finden, mit den USA über territoriale Zugeständnisse, Sicherheitsgarantien und den Wiederaufbau zu verhandeln. Gleichzeitig warnte er: „Geh nicht zu weit!“ und „Sei vorsichtig!“ Merz wollte verhindern, dass die Ukraine zu viele Kompromisse eingeht, ohne feste Zusagen zu bekommen.

Emmanuel Macron (Frankreich): Der Präsident drängte auf schnelle Fortschritte bei Sicherheitsgarantien und plädierte für internationale Friedenstruppen in der Ukraine – eine Art Schutzschild gegen einen möglichen neuen russischen Angriff nach einem Friedensabkommen.

Mark Rutte (NATO-Generalsekretär): Er mahnte die Europäer, nicht als Bremser dazustehen, sondern aktiv mitzuziehen.

Die Premierminister aus Dänemark, Schweden und Norwegen forderten Selenskyj auf, nach dem Trump-Treffen detailliert über amerikanische Versprechen zu berichten – und alles schriftlich festzuhalten. „Auf Papier niederschreiben!“, hieß es mehrmals.

Besonders pikant: Mehrere Leader – darunter Macron, Merz und die italienische Premierministerin Giorgia Meloni – rieten Selenskyj, Trump direkt zu fragen: Was ist eigentlich die russische Position zum aktuellen Friedensplan? Und was passiert, wenn Putin einfach „Nein“ sagt?

Der aktuelle Plan umfasst nun 20 Punkte (nach Verhandlungen zwischen Ukraine, USA und Europa) – weniger als die ursprünglichen 28, an denen sogar ein Putin-Vertreter beteiligt war.

Skepsis in Europa bleibt groß

Trotz aller öffentlichen Unterstützungsbekundungen misstrauen viele europäische Regierungschefs Trump immer noch. In Berlin ist man besonders zurückhaltend: Deutsche Soldaten als Friedenstruppen in der Ukraine? Nur, wenn ein Friedensabkommen klar definiert ist. Und selbst nach dem Trump-Selenskyj-Treffen herrscht in diplomatischen Kreisen Ratlosigkeit: Was denkt Russland wirklich über territoriale Fragen?

Fazit: Ein Balanceakt auf Messers Schneide

Diese Enthüllungen zeigen, wie fragil die Lage ist. Europa will die Ukraine nicht allein lassen, drängt aber auf Realismus. Selenskyj muss zwischen harten Garantien und schmerzhaften Kompromissen navigieren – während Trump den Frieden vorantreiben will, mit allen Mitteln. Ob aus den Verhandlungen ein stabiler Frieden entsteht oder nur neue Spannungen? Die nächsten Wochen werden es zeigen.


(Quelle: Bericht von Der Spiegel, zitiert bei UNIAN, 30. Dezember 2025)