Erster Prozess gegen russischen Soldaten in der Ukraine wegen vorsätzlichen Mordes an einem Zivilisten
Die ukrainische Staatsanwaltschaft fordert die Verurteilung des russischen Soldaten Wadim Schyschymarin zu lebenslanger Haft.
Er wird beschuldigt, einen Zivilisten im Gebiet Sumy getötet zu haben.
Am 24. Februar waren Schyschymarin und andere russische Soldaten über die Region Belgorod in die Ukraine eingedrungen. Der Russe erklärte gegenüber den ukrainischen Behörden, er habe nicht gewusst, dass er kämpfen werde müssen und dass er nur für drei Tage Verpflegung dabei gehabt habe.
Am Morgen des 28. Februar fuhr sein Konvoi durch die Region Sumy Richtung Russland, um verwundete Russen dorthin zu bringen. Unweit des Dorfes Hrintschenkowe wurde der Konvoi von der ukrainischen Armee zerschlagen.
Die Russen, ohne Transportmittel, teilten sich daraufhin in mehrere Gruppen auf. Schyschymarin blieb mit vier anderen Männern zusammen. Zwischen den Dörfern Tschupachiwka und Hrintschenkowe sahen sie einen Mann in einem Auto der Marke Volkswagen und beschlossen, das Fahrzeug zu stehlen. Die Russen schossen auf das Auto, dessen Besitzer konnte fliehen und sich verstecken. Mit dem Auto fuhren die Russen dann zum Dorf Tschupachiwka, wo sie ihre Truppen erreichen wollten. In dem Dorf sahen die Soldaten den 62-jährigen Alexander Schelipow, der telefonierte. Sie dachten, er wolle sie der ukrainischen Armee melden. Schyschymarin erschoss daraufhin den Zivilisten.
Der Angeklagte bekannte sich schuldig. Das Urteil soll am 10. Mai verkündet werden.