Die Hälfte der 20 reichsten Russen fiel nicht unter Sanktionen

10 der 20 reichsten Menschen Russlands wurden wegen des Krieges in der Ukraine nicht sanktioniert, was einer Gruppe von Russlands reichsten Milliardären die Möglichkeit gibt, ohne Einschränkungen zu handeln.

Dies wird durch eine Analyse von Bloomberg belegt.

Bloomberg zufolge hat das Vereinigte Königreich Sanktionen gegen 10 Milliardäre verhängt und die Europäische Union - gegen 9. Im Gegensatz dazu haben die Vereinigten Staaten Sanktionen gegen nur vier russische Oligarchen verhängt.

Zum Beispiel haben die Amerikaner im Gegensatz zu den Europäern beschlossen, keine Sanktionen gegen den Anteilseigner von Eurochem (Mineraldünger) Andriy Melnychenko, Viktor Rashnikov, den Mehrheitsaktionär des Magnitogorsk Metallurgical Plant, und die Aktionäre der Alfa Group, Mikhail Friedman, Peter Aven, Herman Khan und Alexei Kuzmichev, zu verhängen.

Nur drei Personen stehen auf allen drei Listen, und vier der fünf reichsten Menschen Russlands wurden überhaupt nicht sanktioniert. Unter ihnen sind der reichste Russe, der Metallurgie-Oligarch Wladimir Potanin, dessen Vermögen vor dem Krieg auf 30 Milliarden Dollar geschätzt wurde, der Miteigentümer der Petrochemie-Holding Novatek und Sibur, Leonid Michelson, der Stahl-Oligarch Wladimir Lisin und Vagit Alekpetorova, der Vorsitzende des Unternehmens.

Bloomberg stellt fest, dass es schwierig ist, nachzuvollziehen, wer sanktioniert wird, da Washington, Brüssel und London sie in einer Reihe unabhängiger Berichte verhängen. Die Analyse zeigte jedoch, dass es eklatante Unterschiede zwischen den von den USA, Großbritannien und der EU auferlegten Restriktionen gibt.

Laut Experten, die von Bloomberg befragt wurden, wurden einige Milliardäre aus Russland nicht sanktioniert, weil sie Vermögenswerte in lebenswichtigen Rohstoffunternehmen haben, die westliche Länder beliefern. Insbesondere ist Potanin der größte Anteilseigner von Norilsk Nickel, auf das etwa 10 % des reinen Nickels und 40 % der Weltproduktion von Palladium entfallen, das für die Herstellung von Halbleitern von entscheidender Bedeutung ist.