Der Euro als Währung der Ukraine 2023

31. März, Tag 36 im Krieg.

Krieg ist teuer. Und lange Kriege umso teurer. Der Krieg findet in der Ukraine statt wodurch die Wirtschaft und damit die Steuereinnahmen der Ukraine massiv reduziert sind. Der Staat muss weiter finanziert werden. Der Nachschub an Waffen muss bezahlt werden. Das alles kostet. Und die Exporte aus dem Kriegsgebieten sind schwierig durch den Krieg im Osten und die Blockade der Schwarzmeerhäfen durch Russland.

Und Millionen von Ukrainern sind in die EU geflüchtet mit ihren Ersparnissen in Hryvnia, der Währung der Ukraine und sind auf Almosen und Hilfe angewiesen, weil die EU sich immer noch nicht einigen kann den Hryvnia zu garantieren.

https://www.reuters.com/business/finance/exclusive-ecb-ready-set-up-money-exchange-ukrainian-refugees-with-eu-guarantee-2022-03-29/

Ich habe schon seit 2016 vorgeschlagen den Euro in der Ukraine einzuführen wie in Montenegro und Kosovo 2002 nach dem Krieg. Man kann auch an die Währungsreform von Deutschland von 1948 mit der Dollar gebunden Mark oder an die Währungsumtausch der Ostmark in 1990 erinnern. Die Währungsfrage der Ukraine im und nach dem Krieg muss nun geklärt werden. Der einzig logische Weg ist der Euro für die Ukraine.

https://www.kyivpost.com/article/opinion/op-ed/gunther-fehlinger-why-ukraine-should-adopt-the-euro-without-delay.html

Die Ukraine muss nun so und so die EU Sicherheitsgarantie und ein EU Mitgliedschafts-Versprechen bekommen und das EU Friedenspaket mit 1,5 Billionen neuen Schulden.

https://kurier.at/meinung/gastkommentar/15-billionen-fuer-frieden-und-einheit/401954866

Dazu muss auch der Euro als Währung der Ukraine kommen. Das hat wenig Kosten und viele Vorteile.

  1. Millionen von Ukrainern in der EU können auf Ihre Ersparnisse zugreifen.
  2. Der Wiederaufbau der Ukraine steht dann auf dem festen Fundament des Euros.
  3. Das EU Mitgliedschafts-Versprechen wird dadurch für jeden Ukraine sichtbar.
  4. Russland will den Rubel durchsetzen in den besetzen Gebieten, der Euro in der Freien Ukraine macht dann den Unterschied deutlich. Ukraine ist Europa.
  5. Die kommende massive Entwertung der Hryvnia nach dem Krieg wird verhindert. Der aktuelle Kurs von 1:33 bleibt und ist die Basis des Umtauschs.
  6. Ein weitere massive Abwertung der Ukraine nach 2008 und 2014/2015 führt zu Verwerfungen im EU Ukraine Handelssystem das keine Seite braucht. Und mehr Konsumenten und mehr Faktorinput in den Binnenmarkt wirkt insgesamt inflations reduzierend.
  7. Die Kriegskosten der Ukraine werden so auf Europa indirekt umverteilt.
  8. Die Integration der Ukraine in den EU Binnenmarkt wird durch den Euro beschleunigt und transparenter gemacht.
  9. Es wird dadurch auch die Eurozonen Mitgliedschaft Polens und Rumänien vorangetrieben was insgesamt der EU-Einheit und Wirtschaft hilft.
  10. Wenn die Ukraine umstellt auf den Euro können auch Bosnien, Albanien, Nord Mazedonien, Moldawien und Georgien umstellen und wenn Serbien den Kosovo anerkennt und die Westwende macht auch Serbien den Euro ausrollen wird, was dem Binnenmarkt sehr gut tun würde, die Erweiterung auf 37 Mitglieder bis 2029 voranschreiten lässt. So kommen wir EU37 schneller näher und können gemeinsam schneller aus der Krise wachsen und die Schuldenlast über die nächste Dekade schneller reduzieren.

https://www.theeuropean.de/gunther-fehlinger/vereint-durch-den-euro-in-eu-27/

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Über den Autor:

Gunther Fehlinger, Development Consultant.

Lebte von 2016 bis 2020 in Kyjiw. Nun wohnhaft in Wien.

https://twitter.com/GunterFehlinger